Falsche Polizeibeamte am Telefon: Polizei warnt vor der Masche der Trickbetrüger
Kreis · In den vergangenen Tagen registrierte die Kreispolizeibehörde Mettmann erneut eine große Anzahl von Anrufen falscher Polizisten bei Senioren - insbesondere in Velbert, Heiligenhaus und Ratingen, aber auch in den anderen Städten des Kreises Mettmann.
Insgesamt zählt die Polizei seit Wochenbeginn über 100 Versuche der Trickbetrüger, die leider in einem Fall erfolgreich waren: So meldete sich am Dienstagabend (22. Januar 2019) ein Velberter bei der Polizei, weil er Opfer eines solchen Trickbetruges wurde. Durch gezieltes Nachfragen und zum Teil aggressiver Ansprache setzten die Trickbetrüger den Velberter derart unter Druck, dass dieser Bargeld in einen Rucksack packte und diesen an einer Garage an einem kleinen Fußweg an der Paracelsusstraße ablegte. Dort wollten ihn die vermeintlichen Polizisten zur angeblich sicheren Verwahrung vor einer Diebesbande an sich nehmen.
Wenig später (gegen 19:50 Uhr) beobachtete eine Zeugin, wie eine junge Frau Anfang 20 den blauen Rucksack abholte. Sie war sehr schlank, trug eine Mütze und eine kurze Jacke, welche um die Taille einen Gürtel hatte. Sie soll akzentfreies Deutsch gesprochen haben. Inzwischen hat das zuständige Kriminalkommissariat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen und bittet um sachdienliche Hinweise unter der Rufnummer 02051 946-6110.
Zudem warnt die Kreispolizeibehörde noch einmal eindringlich vor der Masche der Trickbetrüger: Diese geben sich bei ihren Anrufen als polizeiliche Ermittler aus, um angeblich vor geplanten und unmittelbar bevorstehenden Straftaten von Einbrechern und Räubern zu warnen. Dabei richten sie ihre "Warnungen" vornehmlich an ältere Mitbürger, um diese zu verunsichern und zu erschrecken, damit diese bereit sind, ihre Ersparnisse und Wertgegenstände in die vermeintlich "sichere Verwahrung" der in der Regel freundlich, oft aber auch sehr bestimmend und einschüchternd wirkenden Anrufer zu übergeben.
Die Polizei stellt klar:
Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürgerinnen und Bürger an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen!
Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende
Hinweise:
- Seien Sie am Telefon aufmerksam!
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als
Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie als solche nicht zweifelsfrei erkennen.
- Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110.
- Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.
Angehörigen älterer Menschen und potenzieller Opfer wird empfohlen:
- Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen sie auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. "Enkeltricks" und "falscher Polizisten" hin.