Landtagsabgeordneter Manfred Krick äußert sich zur Sicherheitslage „Fallzahlen bei besonders schweren Straftaten sind rückläufig, mehr Polizisten auf der Straße"
Kreis · "Gewalttätige Vorfälle, wie zuletzt die Massenschlägerei zwischen libanesischen Clans in Erkrath-Hochdahl verunsichern die Bürgerinnen und Bürger. Durch das erneut schnelle Eingreifen starker Polizeikräfte konnte zum Glück Schlimmeres verhindert und die Personalien aller Beteiligten festgestellt werden."
Das schreibt der Landtagsabgeordnete Manfred Krick von der SPD für Mettmann, Erkrath, Haan und Hilden. "Viele fragen sich nun, wie es um die aktuelle Sicherheitslage in NRW steht. Aufschluss geben die Ergebnisse der nordrhein-westfälischen Kriminalitätsstatistik für 2015." Laut Krick sind die Straftaten landesweit im letzten Jahr um 1,1 Prozent insgesamt leicht angestiegen. "Ausschlaggebend hierfür sind insbesondere der starke Anstieg von 61,5 Prozent bzw. 10.500 Fällen an Verstößen gegen das Asylverfahrens-, Aufenthalts- und Freizügigkeitsgesetz sowie der Anstieg um 3,7 Prozent bei Diebstahlsdelikten", schreibt Krick. "Anderseits sind erfreulicherweise die Fallzahlen bei den meisten anderen — teilweise besonders schweren — Straftaten im Vergleich zu 2014 zurückgegangen. Das deckt sich nicht immer mit der öffentlichen Wahrnehmung", berichtet Manfred Krick.
Bei den folgenden Delikten sind Rückgänge laut Manfred Krick zu verzeichnen:
- Straftaten gegen das Leben: Rückgang um 6,2 Prozent die Anzahl der Morde sank um 21,2 Prozent
- Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: minus 2,9 Prozent; dabei besonders wichtig: Die Anzahl des sexuellen Missbrauchs von Kindern sank um 10 Prozent
- Zahl der Raubdelikte ging um 1,6 Prozent zurück
- Vermögens- und Fälschungsdelikte: minus 2,4 Prozent
- Rauschgiftdelikte: Rückgang um 4,1 Prozent
- Straßenkriminalität: minus 2,2 Prozent (mit 390.382 Fällen, der niedrigste Wert seit 1992)
- Taten mittels Internet: Rückgang um 12,7 Prozent
"Es besteht allerdings gerade im Hinblick auf die beginnende dunkle Jahreszeit Handlungsbedarf durch die hohe Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle", sagt Manfred Krick. "Ich begrüße es, dass die Kreispolizeibehörde im Zuge der anstehenden Veränderungen für die Deliktsbereiche Wohnungseinbrüche und herausragende Kfz-Delikte, die oftmals bandenmäßig organisiert sind, dauerhaft ein zentrales Kriminalkommissariat einrichtet."
Gerade einige Städte im Kreis Mettmann sind laut Krick "durch die gute Autobahnanbindung besonders attraktiv für reisende Täterkreise." Diese Gruppen bekämpft die NRW-Polizei mit der grenzüberschreitenden Maßnahme "MOTIV" (Mobile Täter im Visier). "Durch die angekündigte Umstrukturierung der Polizeiorgansiation im Kreis Mettmann erhoffe ich mir eine noch schnellere und präsentere Polizeiarbeit, denn dies trägt außerordentlich zu einer guten Sicherheitslage bei, die wir uns alle wünschen", führt Krick weiter aus. "Zum Glück wurden beim letzten Einsatz am Sandheider Markt nicht wieder eingesetzte Polizistinnen und Polizisten verletzt. Leider nehmen die Angriffe auf Polizei- und Rettungskräfte in den letzten Jahren zu. In einem Pilotprojekt werden daher nun an fünf Standorten im Land Bodycams zum Schutz der Beamtinnen und Beamten getestet."
Auf Landesebene habe die Landesregierung laut Krick die Einstellungen bei der Polizei seit 2011 kontinuierlich erhöht. Dadurch könne die drohende demographische Lücke ausgeglichen und zusätzliches Personal aufgebaut werden. Zum 1. September 2016 hätten 1.920 Anwärterinnen und Anwärter ihre Ausbildung begonnen. Manfred Krick: "Das sind so viele wie nie zuvor in der 70-jährigen Landesgeschichte und die meisten bundesweit. Ab 2017 werden jährlich sogar 2.000 Polizeianwärterinnen und -anwärter eingestellt. Damit wird die Polizeistärke in NRW bis 2023 auf 41.000 Polizistinnen und Polizisten erhöht."
In den Jahren 2011 bis einschließlich 2016 wären laut Krick in NRW insgesamt mehr als 9.500 Einstellungen vorgenommen worden. "Das ist fast doppelt so viel wie in den Jahren 2005 bis 2010 unter der damaligen schwarz-gelben Landesregierung. Zwischen 2005 und 2010 waren insgesamt 466 Planstellen weggefallen, seit 2010 haben SPD und Grüne bereits 728 neue Planstellen bei der Polizei geschaffen. Zusätzlich werden Polizeikräfte von Verwaltungsaufgaben entbunden und es besteht das Angebot, freiwillig die Dienstzeit zu verlängern. Dadurch werden weitere 500 Polizistinnen und Polizisten auf die Straße kommen."
Um den Einsatz der NRW-Polizei für die Sicherheit der Bürgerinnen transparenter zu gestalten, können künftig monatlich aktuelle Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung im Kreis Mettmann sowie auch für das ganze Bundesland abgerufen werden. Die Kreispolizeibehörde stellt ihre Berichte auf ihrer Homepage unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.polizei.nrw.de/mettmann/artikel__14252.html