Nach Unfällen mit Pferden bei Karnevalsumzügen in Köln und Bonn Deutscher Tierschutzbund fordert Tierverbot auf Karnevalsumzügen
Kreis · Im Kölner Karnevalsumzug brach ein Pferd zusammen. Im Bonner Umzug gingen Kutschpferde durch und verletzten neun Menschen. Der Deutsche Tierschutzbund hofft, dass die Menschen und die Pferde die Unfälle gut überstehen.
Zugleich aber sieht der Verband sich in seiner Kritik an Pferden in Karnevalsumzügen bestätigt. Die Mitnahme der Tiere ist ein unkalkulierbares Risiko für Mensch und Tier.
Trotz Auflagen und Kontrollen kam es gestern zu den tragischen Zwischenfällen in Köln und Bonn. Mit Blick auf die noch ausstehenden "Veedelszüge" und besonders mit Blick auf die Karnevalssession 2018 erneuert der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einem Pferdeverbot für Karnevalsumzüge. Gleichzeitig fordert der Verband die zuständigen Behörden auf, die beiden Vorfälle konsequent und öffentlich zu untersuchen und mögliche Verstöße gegen Auflagen konsequent zu ahnden.
"Für Millionen Menschen ist der Straßenkarneval ein großer Spaß. Das soll es auch bleiben, das geht aber eben auch ohne Tiere. Für die Pferde ist es purer Stress und damit verbunden bleibt immer ein unkalkulierbares Risiko für Mensch und Tier. Die Verantwortlichen im Karneval wären gut beraten, jetzt umzudenken und ein Pferdeverbot auszusprechen. Diese Vorfälle scheinen nach bisherigem Sachstand noch glimpflich verlaufen zu sein, aber das Risiko, dass Karnevalisten und Tiere noch schwerer zu Schaden kommen, das sollte keiner eingehen", so Marius Tünte, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes.
Pferde sind in Karnevalsumzügen nervlich stark strapaziert, sie sind Fluchttiere und sehr schreckhaft. Laute Musik, Tröten und Gegröle tuen ihr übriges. Auch für den Menschen besteht eine nicht zu unterschätzende Gefahr: Das Risiko, dass Pferde nervös werden und auf den oft engen Wegen die Jecken am Straßenrand verletzen, ist hoch. Hinzu kommt, dass die Tiere in unnatürlichem Tempo oft stundenlang auf Asphalt gehen müssen.