Boys Day - Der Jungen-Zukunftstag in Mettmann
Kreis · Am Donnerstag war wieder Boys Day: Im Kreis Mettmann schnupperten Jungen der Klassen 8 im Ratinger St. Marien-Krankenhaus in den Aufgabenbereich der Altenpflege hinein.
Ziel des bundesweiten Boys‘ Day — Jungen Zukunftstages ist es, den Schülern einen Beruf näherzubringen, der fern ab der üblichen Berufswünsche bei den Jungen liegt. Warum die Altenpflege eine gute Idee für die Berufswahl junger Männer ist, brachte am Donnerstag Berufsberaterin Claudia Wudtke von der Agentur für Arbeit Mettmann auf den Punkt: "Der Beruf der Altenpflege ist ein interessanter und abwechslungsreicher Beruf. Er bietet große Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Und er bietet eine sichere Perspektive. Die Pflegeberufe gehören zu den Berufen mit der größten Nachfrage nach Fachkräften im Kreis Mettmann".
Kurz vor 8 Uhr teilten sich Schüler der 8. Klassen aus Ratingen für den diesjährigen Boys‘ Day in zwei Gruppen auf: Die einen absolvierten ihr Praktikum im Seniorenzentrum Marienhof und lernten die Betreuung der dort lebenden Senioren kennen. Dazu gehört neben vielen weiteren Aufgaben auch, mit den Bewohnern einmal eine Partie Memory zu spielen. Für die Senioren eine willkommene Abwechslung.
Die zweite Gruppe besuchte das St. Marien Seniorenzentrum. Die jungen Leute halfen, angeleitet teils von Azubis, teils von examinierten Pflegekräften, beim Frühstück und in den Zimmern, beim Waschen und später bei den Vorbereitungen zum Mittagessen auf der Demenzstation. Dort wird gemeinsam mit den Senioren gekocht, die Jugendlichen schnibbelten Kartoffeln und Möhren.
Nach dem Praktikum ging es in die Nachbesprechung. "Es sollte gelingen, diese Berufe auch für Männer attraktiv zu gestalten" hofft die Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Barbara Engelmann. Ein bisschen Überzeugungsarbeit ist dazu aber noch nötig. Die jungen Männer der Ratinger Gruppe lernten zwar, dass man schon in der Ausbildung als Pfleger nicht schlecht verdient; und waren sich einig, ein sehr spannendes und erfüllendes Praktikum erlebt zu haben. Und vielleicht hat der eine oder andere ein ungeahntes Talent an sich entdeckt. Ein Anstoß ist also schon einmal gegeben — doch für den neuen Berufswunsch "Altenpfleger" konnte sich am selben Tag noch keiner aus der Gruppe entscheiden.
"Wichtig ist, dass sie etwas mitgenommen haben", fasst Barbara Engelmann den Ratinger Boy‘ Day zusammen: "Denn in sozialen und erzieherischen Berufen werden auch Männer gebraucht". Das sieht auch die Leiterin des Pflegedienstes des St. Marien-Krankenhauses Wagner so: "Wir werden auch im kommenden Jahr wieder Plätze für ein Tagespraktikum am Boys' Day anbieten. Uns hat es großen Spaß gemacht."