Achtung! Verkehr im Verkehr!
Kreis · Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen bittet um erhöhte Aufmerksamkeit. "Die Paarungszeit des Rehwildes läuft noch bis Mitte August. Bis dahin sind die Tiere besonders aktiv und queren häufiger Straßen", berichtet Ralph Müller-Schallenberg Präsident des Landesjagdverbandes NRW.
Jährlich ereignen sich viele tausend Unfälle mit Wild, häufig betroffen: Rehwild. Viele Autofahrer unterschätzen dabei die Gefahr, die von den 15-30 Kilogramm schweren Tieren ausgeht. "Bei einer Kollision mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h liegt das Auftreffgewicht eines 20 kg schweren Rehs bereits bei über einer halben Tonne, das kann lebensgefährlich werden", warnt Ralph Müller-Schallenberg.
Die sonst eher dämmerungsaktiven Tiere sind während der Paarungszeit häufig tagsüber unterwegs. Auf der Suche nach seiner Herzdame vergisst so mancher Bock die Gefahr stark befahrener Straßen. Jäger ergreifen viele Maßnahmen, um das Wild vom Überqueren der Straßen abzuschrecken. "Bei liebestollen Rehen hilft aber außer einem wilddichten Zaun kaum noch was. Darum sensibilisieren wir aktuell alle Verkehrsteilnehmer. Erhöhte Aufmerksamkeit und insbesondere eine angemessene Geschwindigkeit können Leben retten", weiß Ralph Müller-Schallenberg. Der Landesjagdverband NRW stellt zu diesem Zweck aktuell ein Plakat mit dem Titel "Verkehr im Verkehr!" zur Verfügung.
Wichtig im Falle eines Unfalls ist, diesen umgehend der Polizei zu melden. Die Beamten verständigen dann den Jagdausübungsberechtigten. Auch wenn kein Schaden am Fahrzeug entstanden ist und das Tier weglaufen konnte, ist die Polizei zu rufen. Wer das nicht tut, begeht bei allen Unfällen mit Paarhufern, dazu zählen Reh, Muffel, Wildschwein und die Hirscharten, laut Landesjagdgesetz eine Ordnungswidrigkeit.
Ralph Müller-Schallenberg betont: "Für uns ist es besonders wichtig, unnötiges Tierleid zu vermeiden. Wir kommen gerne und viele Jägerinnen und Jäger sind rund um die Uhr erreichbar, damit verletzte Tiere schnellstmöglich nachgesucht werden können." Tiere, die geflüchtet sind, haben oft starke innere Verletzungen und verenden qualvoll. Jäger haben zu diesem Zweck speziell ausgebildete Hunde.
Tipps, um Unfälle zu vermeiden und wie im Fall der Fälle vorzugehen ist, hat der Landesjagdverband NRW in einem Flyer zusammengefasst. (Abrufbar unter www.ljv-nrw.de.)