Eine erlebbare Fundstelle

Mettmann · Hoch hinaus möchte die Stiftung Neandertal und hat sich daher ein ganz besonderes Projekt ausgesucht.

Der Architekt Jürg Steiner erläuterte Museumsdirektor Prof. Dr. Gerd-Christian Weniger und Juryvorstand Matthias Pfeifer sein Vorhaben für das Neandertal.

Foto: TB

Im Zuge des Masterplans Neandertal präsentierten sich in einem zweiphasigen Werkstattverfahren gleich vier Teilnehmer vor einer namhaften Empfehlungskommission.
Das Unternehmen Steiner AG, mit Sitz in Berlin und Wuppertal, konnte die Jury am nachhaltigsten überzeugen. "Es war schon immer die Idee der Stiftung, den Fundort, der eigentlich in 22 Metern Höhe liegt, für die Besucherinnen und Besucher begreifbar zu machen", erklärt Juryvorstand Matthias Pfeifer. Mit dem Vorhaben der Architekten der Steiner AG soll die Fundstelle in Zukunft erlebbarer gestaltet werden. Eine gut 20 Meter hohe Spirale, die ebenso für Rollstuhlfahrer geeignet sein soll, präsentiert das Neandertal aus einer ganz anderen Perspektive. "Das Architektenbüro hat dabei an sämtliche Vorgaben gedacht. Demnach gestaltet sich die Spirale in Normverhältnissen mit maximal sechs Prozent Steigung bei sechs Metern Länge. Danach käme ein Plateau", erklärt Pfeifer weiter. Natürlich ist die Vorlage der Architekten erstmal ein Entwurf. "Wünschenswert wäre noch eine Neugestaltung des Weges vom Museum zur Fundstelle. In den vorgegeben 750 000 Euro Investitionssumme war für den Weg allerdings bei diesem Unternehmen kein finanzieller Raum mehr vorhanden." Auf den Wanderweg hat sich beispielsweise das Unternehmen neo.studio fokussiert. Getreu dem Motto "Der Weg ist das Ziel" stellt das Vorhaben der Architekten einen spielerischen Wanderpfad zur eigentlichen Fundstelle dar. Mit einzelnen Skulpturen und Beschreibungen der Region verdeutlicht es den Besuchern den Raum zwischen Museum und Fundort.
Der Wunsch nach einer erlebbaren Fundstelle war allerdings größer und so entschied sich die Stiftung für den Entwurf der Steiner AG. "Vorgestellt haben wir dem zwölfköpfigen Stiftungsrat allerdings alle vier Entwürfe. Wir wollten jedem die Chance geben, sich ein eigenes Bild von den Projekten zu machen", so der Direktor des Museums, Prof. Dr. Gerd-Christian Weniger. Im kommenden Jahr sollen die Planungen weiter fortgeführt werden. "Dann geht es an die Realisierung", so die Verantwortlichen. Wann sich die Fundortspirale allerdings verwirklichen lässt und wie das fertige Vorhaben aussehen soll, darüber hält sich Weniger merklich zurück. "Ich gehe 2020 in Pension, bis dahin hätte ich das Projekt gerne abgeschlossen."

(Schaufenster Mettmann / Tanja Bamme)