Agentur für Arbeit fördert Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin
Kreis · Unternehmen können mit Hilfe der Agentur für Arbeit ihren geringqualifizierten Beschäftigten einen Berufsabschluss ermöglichen und so ihren Fachkräftebedarf sichern - so wie die Bergische Diakonie Aprath.
In der Altenpflege werden Fachkräfte dringend gesucht. Mit der Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive Altenpflege will die Bundesregierung die dringend benötigten zusätzlichen Pflegekräfte gewinnen. Auch die Agentur für Arbeit Mettmann unterstützt die Weiterbildung von Beschäftigten mit finanziellen Zuschüssen.
Die Arbeitsagentur kann im Rahmen des Förderprogramms "WeGebAU" (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Arbeitnehmer in Unternehmen) die Kosten für eine Weiterbildung der Beschäftigten übernehmen. Neben den Lehrgangskosten, Prüfungsgebühren und Fahrtkosten kann den Arbeitgebern auch ein Zuschuss zum Arbeitsentgelt als Ausgleich für den Arbeitsausfall während der Qualifizierung gewährt werden.
Die Bergische Diakonie Aprath nutzt dieses Programm derzeit, um ihre Mitarbeiterin Stefanie Würfel zur examinierten Altenpflegerin auszubilden. Von Mai 2016 bis April 2018 dauert ihre Ausbildung. In dieser Zeit drückt sie in den Fachseminaren gemeinsam mit Jugendlichen wieder die Schulbank, um den theoretischen Hintergrund zu Handgriffen zu lernen, die sie in der Praxis häufig bereits angewendet hat. Mit den Prüfungen im Frühjahr 2018 vor der Bezirksregierung Düsseldorf kann Stefanie Würfel so einen vollwertigen Berufsabschluss zur examinierten Altenpflegerin erwerben.
"Ich ziehe meinen Hut vor allen Beschäftigten in Pflegeberufen, die diesen Job mit viel Herzblut ausfüllen, denn dazu muss man berufen sein. Gerade, weil diesen Job nicht jeder machen kann, die steigende Anzahl der Pflegebedürftigen und der Rückgang der klassischen familiären Pflege lässt die Nachfrage der Unternehmen nach Pflegekräften stetig steigen. Wer wie Frau Würfel die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin auf sich nimmt, steht nach dem Abschluss vor hervorragenden Beschäftigungschancen. Etwa neun von zehn unserer Förderfälle entfallen auf den Bereich der Altenpflege und hier ist auch noch Luft nach oben. Wer sich für eine Ausbildung oder Arbeit in Pflegeberufen interessiert, sollte nicht zögern und uns ansprechen", appelliert Marcus Kowalczyk, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.
Mit dem von der Bergischen Diakonie Aprath genutzten Förderprogramm WeGebAU ist nicht nur eine Förderung geringqualifizierter Menschen oder älterer Beschäftigter möglich. Auch bei der Neueinstellung von Bewerberinnen und Bewerbern kann die Qualifizierung gefördert werden. Beschäftigte, die keinen Berufsabschluss haben oder seit mehr als vier Jahren nicht mehr im erlernten Beruf arbeiten, erhalten mit dem Förderprogramm die Möglichkeit, durch Umschulung und Weiterbildung einen Berufsabschluss zu erlangen. Sogar Anpassungsfortbildungen von Fachkräften in kleinen und mittleren Unternehmen können anteilig übernommen werden. Es sind Qualifizierungen in allen Berufsbereichen möglich. So werden derzeit im Kreis Mettmann neben der Ausbildung in der Altenpflege auch Köche, Fahrlehrer, Berufskraftfahrer sowie Sport- und Fitnesskaufmann qualifiziert.
Pflegeeinrichtungen und Arbeitgeber aus dem Kreis Mettmann erhalten eine ausführliche Beratung bei Stefan Konzak, Experte für Qualifizierungen im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Mettmann und des Jobcenters ME-aktiv, unter Telefon 02051 910 130. Er unterstützt die Betriebe und Beschäftigten bei der Umsetzung von geplanten Qualifizierungen.
Die Agentur für Arbeit Mettmann hat in diesem Jahr für den gesamten Kreis Mettmann rund 900.000 Euro alleine in diesem Förderprogramm zur Verfügung.
Marcus Kowalczyk wünscht sich, dass weitere Unternehmen, auch außerhalb des Pflegebereiches ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Qualifizierung ermöglichen. "Zögern Sie bitte nicht, unseren Experten einfach anzurufen und zu fragen, ob wir die Weiterbildung Ihrer Beschäftigten fördern können. Nutzen Sie unsere Fördermittel und sichern Sie sich damit Ihre Fachkräfte. Die Ausbildung Ihres Personals kann wettbewerbsentscheidend sein. Helfen Sie mit, dass diese Fördermittel in unserer Region genutzt werden", appelliert Marcus Kowalczyk an die Arbeitgeber der Region.