Der DGB schlägt Alarm Über 34 Prozent aller Neueinstellungen im Kreis Mettmann sind befristet
Kreis · 2018 waren 34,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen im Kreis Mettmann befristet. Besonders betroffen ist der Bereich Erziehung und Unterricht, wo inzwischen über 62 Prozent aller neuen Arbeitsverträge befristet sind. Das teilt der Deutsche Gewerkschaftsbund Düsseldorf-Bergisch Land (DGB) jetzt mit.
Überdurchschnittlich von Befristungen betroffen seien auch Beschäftigte unter 25 Jahren (48,6 Prozent) und solche, die eine Tätigkeit im Helferbereich (46,9 Prozent) ausüben. „Auffallend ist, dass 32 Prozent aller neu eingestellten Fachkräfte im Kreis
Mettmann einen zeitlich begrenzten Arbeitsvertrag erhalten“, sagt DGB-Kreisverbandsvorsitzende Silke Iffländer. „Die insgesamt hohen Zahlen verdeutlichen, dass Befristungen längst keine Trenderscheinung mehr ist, sondern ein Massenphänomen. Wer befristet ist, kann auch in anderen Lebensbereichen nicht langfristig planen.“
Knapp 80 Prozent der befristeten Verträge in Deutschland hätten laut DGB zudem eine Laufzeit von unter zwei Jahren (Statistisches Bundesamt 2017). „Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche oder beim Versuch einer Kreditaufnahme sind die Folgen“, so Silke Iffländer. „Für ausländische Beschäftigte kann eine Befristung nach mehreren Jahren Aufenthalt darüber entscheiden, ob sie auf Dauer in Deutschland bleiben können oder nicht. Auch Ehe und Familienplanung werden dadurch erschwert.“
Eine Befragung des „DGB Index gute Arbeit“ stellt fest, dass Zukunftssorgen bei befristet Beschäftigten deutlich weiter verbreitet sind als bei unbefristeten. „Wir können es nicht hinnehmen, dass immer mehr Beschäftigte Angst um ihre Arbeit und ihre Zukunft haben müssen. Die Regierungsparteien haben im Koalitionsvertrag vereinbart, den Missbrauch von jahrelangen Kettenbefristungen und von Befristungen ohne Sachgrund abzuschaffen. Nach der parlamentarischen Sommerpause müssen endlich Taten folgen. Denn ‚Gute Arbeit’ heißt auch unbefristete Arbeit mit Perspektiven!“, so Silke Iffländer.