Beschlüsse des Kreistages Taxifahren wird zum Jahreswechsel teurer
Kreis · Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Montag (28. Juni) unter anderem beschlossen, testweise die beiden Kreistagssitzungen am 7. Oktober und 13. Dezember per Live-Streaming zu übertragen, um damit eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Aufgrund der sich aus diesen beiden Sitzungen ergebenden Erfahrungen will der Kreistag anschließend darüber entscheiden, ob das Streaming-Format dauerhaft fortgeführt werden soll.
Beschlossen hat der Kreistag auch eine Erhöhung der Taxitarife im Kreis. Demnach wird sich mit Beginn des kommenden Jahres der Grundpreis für eine Taxifahrt tagsüber von 5,00 auf 5,30 Euro (nachts von 5,20 auf 5,40 Euro) erhöhen und der Kilometerpreis von 2,00 auf 2,20 Euro (nachts von 2,20 auf 2,30 Euro).
Zudem hat der Kreistag den Landrat beauftragt, die Stelle des Kreisdirektors auszuschreiben. Im Kreisausschuss am 14. Juni hatte Kreisdirektor und Kämmerer Martin M. Richter bekanntgegeben, dass er mit Ablauf des Jahres in den Ruhestand treten werde.
Bereits jetzt verabschiedeten sich Landrat Thomas Hendele und der Kreistag von zwei weiteren wichtigen Persönlichkeiten:
Zum 1. Juli wird der Geschäftsführer der WFB Werkstätten des Kreises, Klaus Przybilla, seinen Ruhestand antreten. In den siebeneinhalb Jahren seiner Geschäftsführertätigkeit haben sich die Werkstätten sehr positiv entwickelt. Die einst "beschützenden Werkstätten" sind längst ein breit aufgestellter und anerkannter Partner im Produktions- und Dienstleistungssektor. Und doch: Im Sinne des Gesetzes sind die Werkstätten Einrichtungen der Rehabilitation, die mit Arbeit, Aus- und Fortbildung auf eine dauerhafte Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt vorbereiten sollen. Die Wirklichkeit hingegen sieht oft anders aus. Przybilla spricht aus Erfahrung, wenn er sagt: "Selbst wenn die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt optimal sind, bestimmt immer noch der Grad der Beeinträchtigung den Übergang in ein reguläres Arbeitsverhältnis. Deshalb ist die Zahl der Übergänge auf den ersten Arbeitsmarkt immer noch sehr gering, denn dort können keine Rehabilitationsmaßnahmen erbracht werden. Und deshalb ist es gut, dass es uns gibt. Sonst wären Menschen mit Einschränkungen, wie sie bei unseren Mitarbeitenden üblich sind, gar nicht in Arbeit."
Nachfolger von Przybilla wird Klaus Gebauer. Gebauer war zuvor zehn Jahre technische Leiter der WFB und kennt die Werkstätten, die Strukturen und die Beschäftigten sehr gut.
Auch die zweite Person, die in der Kreistagssitzung verabschiedet wurde, hat die Entwicklung der WFB Werkstätten maßgeblich geprägt: Nicht nur in den vielen Jahren seiner Kreistagszugehörigkeit (1994 bis 2020) hat sich der Monheimer Reinhard Ockel unermüdlich für die Belange von Menschen mit Behinderungen eingesetzt. 22 Jahre lang war er zudem Vorsitzender des WFB-Aufsichtsrates und als solcher der Geschäftsführung und dem Kreis als Gesellschafter ein stets verlässlicher Partner und den Beschäftigten der Werkstätten von Herzen zugewandt. Seine Nachfolge als Aufsichtsratsvorsitzender hat jetzt Andreas Seidler aus Wülfrath angetreten.