Vorläufiger Standort - bis zum Umzug in die neue Kreisleitstelle Interimsleitstelle hat den Betrieb aufgenommen

Kreis · Die Kreisleitstelle hat in einem für diesen Zweck umgebauten Gebäude ihren Betrieb in Mettmann aufgenommen, bis sie im Jahr 2021 - neben dem Gebäude der Kreispolizeibehörde - in das neu errichtete Polizei- und Feuerwehrzentrum am Adalbert-Bach-Platz umzieht. Dessen Grundsteinlegung wurde in der vergangenen Woche gefeiert.

Foto: Kreis Mettmann

Auf die Kreisleitstelle sind die Notrufe aus acht kreisangehörigen Städten aufgeschaltet. Seit 1996 war sie in der Feuer- und Rettungswache Mettmann untergebracht. Die Räumlichkeiten entsprachen nicht mehr den stetig wachsenden Aufgaben für den Brandschutz, der Hilfeleistung und den Katastrophenschutz, so dass der Kreistag einer Interimslösung zustimmte und nunmehr Auf dem Hüls in Mettmann die Hilfeersuche entgegengenommen werden, bis der Neubau der Kreisleitstelle fertiggestellt ist.

Im Jahr 2018 wurden rund 120.000 Notrufe angenommen und circa 95.000 Einsätze bearbeitet. Die fachkundige Bearbeitung von Notrufen erfordert nicht nur speziell geschultes Personal, sondern auch eine ausreichende Anzahl von Disponenten. Die Kreisleitstelle ist in der Lage, bei kurzfristig hohem Notrufaufkommen Einsatzkräfte ad hoc aus der Bereitschaft im Dienstgebäude an den Einsatzleitplätzen einzusetzen. Insgesamt können zehn Einsatzleitplätze besetzt werden, an denen gleichzeitig der Notruf entgegengenommen wird.

Zudem ist die Kreisleitstelle in der Lage, Großeinsatzlagen und Katastrophen zu begegnen und hierbei wertvolle Unterstützungsleistungen für alle kreisangehörigen Feuerwehren zu erbringen. Hierfür stehen ihr umfangreiche Hilfsmittel wie z. B. das Modulare Warnsystem des Bundes (z. B. NINA- und KatWarn-App) zur Verfügung. Ebenso lenkt und leitet die Kreisleitstelle sämtliche Einsätze des Rettungsdienstes im Kreis Mettmann. Darüber hinaus wird aktuell ein Ersthelferaktivierungssystem implementiert, das der Kreisleitstelle die Alarmierung von qualifizierten Ersthelfern bei akut lebensbedrohlichen Notfällen ermöglicht. Gerade bei Herz-Kreislauf-Stillständen soll so wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt werden. Außerdem bieten die Disponenten der Kreisleitstelle den Anrufern in einer Notsituation immer ihre aktive Hilfe über das Telefon an, bis hin zur Reanimationsanleitung. Hierdurch erhält die Funktion der Kreisleitstelle als erstes Glied in der Rettungskette einen besonderen Stellenwert.

Neben der hohen Qualifikation des Personals erfährt die Kreisleitstelle ein neues Niveau an digitaler Technik. Im Zeitalter der vernetzten Leitstellen spielen die technische Ausstattung und die Ausfallsicherheit eine immer größer werdende Rolle. Für den unwahrscheinlichen Fall einer technischen oder betrieblichen Störung kann der Leitstellenbetrieb durch die benachbarte Leitstelle der Stadt Leverkusen übernommen werden. Gleichzeitig stellt die Leitstelle des Kreises Mettmann auch die Ausfallsicherheit der Leitstelle Leverkusen sicher. Der Großteil der nun in Betrieb genommenen Hardware wird im Jahr 2021 im Rahmen eines Redundanzkonzeptes mit in den unweit entfernten Neubau am Adalbert-Bach-Platz ziehen.

Die Arbeitsprozesse konnten am Standort Auf dem Hüls insgesamt optimiert werden, auch durch eine enge Verknüpfung mit dem Notarzteinsatzfahrzeug, welches in dem Gebäude stationiert ist und vom Personal der Leitstelle besetzt wird. Zudem gibt es nun eine direkte Anbindung der Leitstelle an den Führungsstab des Kreises Mettmann, was für Großeinsatzlagen – insbesondere die klimabedingten Unwetterlagen zeigen den Bedarf – wichtig ist.