Leserzuschrift zum Abholzung durch Straßen.NRW "Alles andere als fachgerecht"

Kreis · Zum Artikel "Straßen.NRW reagiert auf Kritik des BUND" erreichte uns folgender Leserbrief.

Stößt auf Kritik: Im Kreis Mettmann hat Straßen.NRW etliche Bäume gefällt.

Foto: Hubert Gamsjäger

"Frau Schlenga von Straßen.NRW verteidigt die sogenannten Gehölzpflegemaßnahmen im Kreis Mettmann als notwendige Pflege, welche im Einklang mit dem Arten- und Naturschutz stehen. Im Zuge von öffentlichen Diskussionen über Insektenschutz und Artenvielfalt ist so eine Äußerung für den halbwegs interessierten Naturliebhaber oder Fachmann in meinen Augen erschreckend sorglos und unwissend. Erle, Ahorn und viele andere einheimische Baumarten fangen jetzt an zu blühen und bieten den Insekten jetzt die wichtige Nahrung für die Fortpflanzung. Gerade im Bereich von Straßen entwickeln sich hier wervolle Biotope. Die Stadt Düsseldorf hat zu diesem Thema wichtige Projekte ins Leben gerufen, über jüngst berichtet wurde. Einen Baum 'auf den Stock zu setzen' ist von der fachlichen Seite her ein schlichtes Abholzen - genauso, wie Herr Lederer vom BUND dies auch geäußert hat. Auf den Stock werden Sträucher gesetzt, aber keine Bäume.

Höchstens dann, wenn man keinen Baum mehr haben möchte. Ein abgesägter Baum kann wieder austreiben, da kommt es aber auf die Baumart an. Wenn er dann aber austreibt, wird er, sobald die neuen Stämme eine gewisse Höhe erreicht haben, zu einer potentiellen Gefahrenquelle für die Verkehrssicherheit. Die Stammfestigkeit wird nie mehr die ursprüngliche Festigkeit erreichen. Die Pflegemaßnahmen steigen hierdurch rapide an. Dies sichert bestimmt die Arbeitsplätze, bringt dem Natur- und Artenschutz aber gar nichts. Ein fachgerechter Gehölzschnitt an bestehenden Bäumen wäre hier nur konsequent. Das wäre dann Arten- und Naturschutz in Reinform. Diesen Schnitt dann aber bitte nur von ausgewiesenen Fachleuten durchführen lassen, welche auch entsprechende Nachweise liefern können! Was man heutzutage so entlang der Straßen beobachten muss, ist leider alles andere als fachgerecht."

Andreas Röhrig, Mettmann

Hinweis
Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.

(Schaufenster Mettmann)