Gesamtschule Mettmann Deutliche Ansage der Eltern
Mettmann · Freude bei den Befürwortern der Gesamtschule Mettmann: 100 Anmeldungen waren nötig, damit die neue Schule nach den Sommerferien an den Start gehen kann, 151 Anmeldungen sind es letztlich geworden.
„Das ist eine deutliche Ansage der Eltern“, sagt Matthias Messing, Leiter des Gründungsteams der Gesamtschule, der die Zahl der Anmeldungen auch als klares Votum für das neue Institut ansieht. Diese Bestätigung war ihm wichtig. „Wir befanden uns ja selbst in einer Art Blase“, so Messing, „und wussten zeitweise nicht genau, wo wir stehen.“ Deshalb hätten er und sein Team bei der Anmeldung auch die meisten Eltern noch einmal explizit gefragt, warum sie ihr Kind auf die Gesamtschule schicken wollen. Dabei habe sich gezeigt, dass die allermeisten dies wirklich aus Überzeugung taten. Nur einige wenige gaben an, dass sie ihr Kind lieber an der Realschule angemeldet hätten, wenn das noch möglich gewesen wäre.
Mit den 151 Anmeldungen – 90 Jungen und 61 Mädchen – steht nun fest, dass die Gesamtschule fünfzügig an den Start geht. Das bedeutet allerdings auch, dass sechs Kinder das Nachsehen haben, da die Klassengröße von 29 Schülern nicht überschritten werden darf. Auch die Einrichtung eines sechsten Zuges war offenbar keine Option. „Das wäre in der Kürze der Zeit einfach nicht umzusetzen gewesen“, erläutert Matthias Messing.
Die Entscheidung darüber, wer nicht angenommen wurde, fiel im Losverfahren. Die betroffenen Eltern wurden darüber bereits in Kenntnis gesetzt. Übrig bleiben also 145 Kinder, die auf fünf Klassen zu 29 Schülern verteilt werden. Vierzehn Kinder haben Förderbedarf, werden also inklusiv unterrichtet. Die Schule wird ihren Betrieb nach den Sommerferien zunächst in der ehemaligen Anne-Frank-Hauptschule am Borner Weg aufnehmen.
Ein Schulleiter, ein Stellvertreter sowie zehn weitere Lehrer sollen künftig das Kollegium bilden, dazu gehören die fünf Mitglieder des Gründungsteams, Gespräche mit weiteren geeigneten Kandidaten finden derzeit statt. Matthias Messing will sich auf die Stelle des Schulleiters bewerben.
Vor diesem Szenario
gewarnt
Große Freude herrscht naturgemäß auch bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Gesamtschule für Mettmann“. „Ein Herzenswunsch geht in Erfüllung, wir sind überglücklich, dass die Gesamtschule mit deutlich mehr als 100 Anmeldungen bereits im ersten Jahr starten wird. Nach der „Achterbahnfahrt“ der vergangenen Monate wirkt die aktuelle Nachricht noch immer unwirklich“, so Vorstands- und Gründungsmitglied Jan Roth. Allerdings mischt sich ein Wermutstropfen in die Euphorie: der Umstand, dass angesichts der hohen Zahl an Anmeldungen auch fünf Züge nicht ausreichen. „Genau vor diesem zu erwartenden Szenario haben wir eindringlich gewarnt“, sagt Felix Spiecker von der Bürgerinitiative und ergänzt: „Mit Blick auf das kommende Jahr wird der Bedarf durch die steigenden Schülerzahlen und die höheren Zustimmungsquoten gemäß Elternbefragung nochmals höher. Ein schnelles Handeln von Politik und Verwaltung ist erforderlich, so dass die Gesamtschule schon bald regulär sechszügig starten kann.“