Mettmann-Impulse kritisiert Aussagen des Bürgermeisters zum Weinsommer "Das liest sich wie blanker Hohn"
Mettmann · Es geht hin und her. Nun gibt es wieder eine Stellungnahme von Mettmann-Impulse zur Reaktion des Bürgermeisters Thomas Dinkelmann auf die Absage des Weinsommers 2019.
"Mit dem Satz 'Die Sicherheit der Besucher und der Marktbewohner ist nicht verhandelbar' suggeriert Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Mettmann-Impulse e.V. oder Jens-Christian Holtgreve als Organisationsleiter des Weinsommers würden die Sicherheit der Besucher und Marktbewohner für verhandelbar halten", schreibt Andreas Konrad, der Vorstandssprecher von ME-Impulse. "Dagegen verwahren wir uns ausdrücklich und auf das Schärfste. Wir müssen uns fragen, warum der Bürgermeister das tut. Denn wir haben in all´ unseren Statements und in allen Gesprächsrunden nachweislich immer betont, dass die Sicherheit der Menschen Priorität hat."
Auf den Satz des Bürgermeisters "Die Sicherheitsauflagen haben sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht wesentlich geändert." geht ME-Impulse ebenfalls ein. Andreas Konrad schreibt: "Das ist je nach Einschätzung und Interpretation unwahr oder mindestens nicht ganz richtig. Richtig ist, dass es bis 2016 stets Sicherheitsabsprachen in enger Abstimmung mit der Verwaltung und den Sicherheitsorganen der Stadt gab. 2017, im Vorfeld der Tour de France, gab es erstmalig die Forderung nach einem Sicherheitskonzept (SiKo), der die Veranstalter auch nachgekommen sind. 2018 gab es dann per Dienstanweisung im Rathaus eine weitere Neuerung, das Thema 'Großveranstaltung' kam auf den Tisch. Und damit ein sogenannter 'Orientierungsrahmen'. Dieser Orientierungsrahmen ist seitens des Innenministeriums als unterstützende Information für Kommunen entwickelt worden, ist aber nicht etwa ein Gesetz. Da die Umstände in jeder Stadt sehr individuell sind, sind die Kommunen auch selbst für Ihre Sicherheitsauflagen verantwortlich. Darüber sind die Unstimmigkeiten entstanden, über die wir als Mettmann-Impulse e.V. und Jens Christian Holtgreve als Organisationsleiter in den letzten Tagen gesprochen haben. Diese Entwicklung seit 2015 mit den Worten zu kommentieren, die Sicherheitsauflagen hätten sich nicht wesentlich geändert, geht nach unserer Auffassung nicht."
Konrad kritisiert auch die Aussage Dinkelmanns, diese sehe sich gezwungen, Klarheit zu schaffen und über die wesentlichen Sicherheitsauflagen zu informieren. "Das liest sich für Menschen, die tagelang wieder und wieder über Sicherheitsauflagen 'brüten', diese dann nach bestem Wissen und Gewissen umsetzen und dennoch immer wieder mit neuen Auflagen konfrontiert werden, wie blanker Hohn." Neben den vom Bürgermeister angeführten vier Punkten gäbe es eine Vielzahl weiterer Punkte. Zudem könnten auch die vier genannten nicht unkommentiert bleiben: Das Freihalten von Fluchtwegen sei in den letzten neun Jahren immer Teil der gemeinsamen Absprachen mit den Sicherheitsorganen gewesen und von daher unstrittig. "Allerdings, und das verschweigt der Bürgermeister in seiner Stellungnahme, hat sich dieser Bereich in einem Maß vergrößert, dass ein Aufstellen von Tischen und Stühlen nur noch extrem reduziert möglich wäre", so Konrad. "Damit wäre der Charakter des 'Weinsommers' nicht mehr gegeben. Der Abstand zu den Häusern von 1,20 Meter ist schlicht unstrittig. Mit den Schutzmaßnahmen gegen Amokfahrten haben wir als Veranstalter gar nichts zu tun. Ein Sicherheitsdienst ab 18 Uhr ist stets präsent gewesen. Warum also werden diese Punkte angeführt?"
Laut Konrad waren alle Akteure von Mettmann-Impulse, alle Organisationsleiter und alle Helfer stets der gleichen Auffassung und sind es noch: Es kann nur zusammen gelingen. "Wir können aber den Willen zur Kooperation nicht erkennen. Natürlich müssen wir uns fragen, warum das so ist. Und wir fragen auch den Bürgermeister, warum er auf die unendlich viele Arbeit von Ehrenamtlern nie anders reagiert und beispielsweise mal fragt: 'Hey, was kann ich tun, wie kann ich, wie kann die Stadt Euch unterstützen?' Wir sind gerne nach wie vor jederzeit bereit, vor jedem Forum über unsere Arbeit, über unsere Haltung zum Thema Sicherheit bei Veranstaltungen im Allgemeinen und über das Thema 'Großveranstaltung' Rede und Antwort zu stehen."