Tipps rund ums (Oster-)Ei — von der Aufbewahrung bis zur Resteverwertung

Kreis · Ob bunt angemalt und hart gekocht oder gebacken im Hefezopf, Eier gehören zu den beliebtesten Speisen während der Osterfeiertage. Allerdings sind sie auch ein hochsensibles Lebensmittel: Die Initiative Zu gut für die Tonne!

des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erklärt, wie Ostereier möglichst lange genießbar bleiben.

So halten Eier lange
Wie der Name schon sagt, ist das Eierfach in der Kühlschranktür der ideale Aufbewahrungsort für Eier. Wichtig ist, dass Eier gekühlt und getrennt von anderen Lebensmitteln gelagert werden. Sie können Gerüche von stark riechenden Lebensmitteln wie Zwiebeln annehmen, weil die Eischale luftdurchlässig ist. Länger halten Eier, wenn sie mit dem spitzeren Ende nach unten aufbewahrt werden. Dann befinden sich der Dotter in der Mitte und die Luftkammer oben. Lagert das Ei andersherum, steigt die Luftblase mit der Zeit nach oben. Dann kann es passieren, dass sich die Eihaut ablöst und Keime eindringen. Man sollte ein Ei vor der Lagerung übrigens nicht waschen. Das könnte die natürliche Schutzschicht der Schale zerstören.

Osterstrauch: ausgepustete Eimasse lagern
Wer beim Basteln für den Osterstrauch Eier auspustet, muss Eiweiß und Eigelb nicht wegwerfen. Sie lassen sich zwei bis drei Tage im Kühlschrank in einer abgedeckten Schüssel aufbewahren. Oder sogar bei -18 Grad Celsius tiefkühlen. Dafür gibt man etwas Salz oder Zucker dazu. So hält ein Ei ohne Schale sechs bis zehn Monate. Eiweiß alleine kann man auch ohne Zucker oder Salz einfrieren und bis zu einem Jahr lang im Gefrierschrank lagern.

Haltbarkeit beachten
Auch bei Eiern wird ein Mindesthaltbarkeitsdatum ausgewiesen. Es endet 28 Tage nach dem Legedatum. Danach sollten die Eier nur noch zum Kochen oder Backen verwendet, also bei über 70 Grad Celsius erhitzt werden.

Frische feststellen
Ob rohe Eier frisch sind, kann man ganz einfach testen. Der Schwimmtest: Das rohe Ei wird in ein Glas mit kaltem Wasser gelegt. Ist es frisch, bleibt es am Boden liegen. Ein älteres Ei richtet sich auf oder schwimmt oben. Denn aus Eiern verdunstet mit der Zeit Flüssigkeit durch die Schale — und es bleibt zunehmend Luft im Inneren zurück. Der Dottertest: Dazu muss das Ei aufgeschlagen werden. Bei einem frischen Ei sind Dotter und umschließendes Eiweiß hoch gewölbt. Bei einem älteren ist das Eiklar dünnflüssig und fließt breit auseinander. Der Dotter sieht flacher aus. Wer zweifelt, ob man ein Ei noch essen kann, macht den Sinnestest: Dazu wird das Ei hart gekocht oder durchgebraten, sodass der Dotter gerinnt. Dadurch sterben mögliche Keime wie Salmonellen. Danach testet man mit Augen, Nase und Geschmackssinn. Denn was gut aussieht, riecht und schmeckt, ist meist auch noch gut.

Mythen Eierpiken und Abschrecken — und was wirklich hilft
Wird ein Ei vor dem Kochen angepikt, schützt das nicht vor dem Platzen. Besser ist es, einfach Salz oder Essig ins Wasser zu geben. Beides bewirkt, dass das Eiweiß an der geplatzten Stelle sofort gerinnt und so die Bruchstelle verschließt. Das Abschrecken sollte man sich bei hart gekochten Eiern übrigens sparen: Es vermindert die Haltbarkeit und macht das Pellen nicht einfacher. Denn ob sich ein Ei leicht schälen lässt, hängt vom Alter ab: Je frischer das Ei, desto schlechter geht die Schale ab. Ältere, hart gekochte Eier sind damit perfekt fürs Osternest. Abschrecken sollte man nur ein weich gekochtes Ei, das man gleich essen will. Das kalte Wasserbad stoppt den Garvorgang.

Grüner Rand ums Eigelb ist unbedenklich
Ostereier mit grünlichem Rand um den Dotter müssen nicht in den Abfall. Man kann sie unbesorgt essen. Der Rand bildet sich durch eine Reaktion zwischen dem Eisen im Eigelb und dem Schwefel im Eiweiß, wenn Eier über zehn Minuten kochen. An der Qualität des Eis ändert sich nichts.

So lange halten Speisen mit rohem Ei
Speisen mit rohen Eiern wie Tiramisu, Zabaione und Co. isst man am besten nur, wenn sie ganz frisch sind. Sonst droht eine Salmonelleninfektion. Solche Gerichte sollten immer gut gekühlt lagern und innerhalb eines Tages verbraucht werden. Eier mit einem Riss in der Schale sollte man übrigens nie roh verzehren, sondern sofort gut durcherhitzt essen.


Initiative Zu gut für die Tonne!
Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Pro Person und Jahr sind das rund 82 Kilogramm Lebensmittelabfall. Rund zwei Drittel davon wären vermeidbar. Wie sich Lebensmittelabfälle reduzieren lassen, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbände, Kirchen und NGOs unterstützen die Initiative. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden sich Tipps zu Lebensmittellagerung und -haltbarkeit, Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Rezepte für beste Reste.

(Schaufenster Mettmann)