Leserbrief zur Netztrennung "Doch das Leben bringt Veränderungen mit sich, sonst wären wir noch Neandertaler"
Mettmann · Zur Netztrennung erreichte uns folgende Leserzurschrift.
"Jahrelang wurde über den starken Durchgangsverkehr geklagt - mit der Neugestaltung wurde Abhilfe geschaffen. Nun wird die Netztrennung wieder in Frage gestellt. Mettmanner und Einzelhandel sollten dem Umbau die Möglichkeit der Entwicklung geben und deshalb sollte die CDU den Antrag zur Netztrennung zurücknehmen. Der Einzelhandel jammerte schon vor der Netztrennung und da waren die Parkhäuser noch aus beiden Richtungen zu erreichen. Wer glaubt, dass es durch Zurücknahme der Netztrennung zum boomenden Handel kommt, der träumt. Es ist die allgemeine Entwicklung unter anderem durch den Online-Handel (den ja auch Mettmanner betreiben), der die Innenstädte veröden lässt. Leerstand ist doch vielerorts zu beobachten. Vielleicht übernimmt der Einzelhandel für einen Aktionszeitraum die anfallenden Parkgebühren, um zu prüfen, ob sich dadurch Kunden generieren lassen.
Zudem wurde viel Geld für Gutachten, Stadtplaner und anderen Profis ausgegeben und die Umsetzung ist positiv. Cafés laden rund um den Brunnen zum Verweilen ein. Das ist der Beginn, das sich die Stadt den Bürgern anpasst. In der Königshofgalerie ist Kreativität bei der Vermietung gefragt. Wenn jetzt zum Beispiel ein Action Markt Einzug hält, hat der Bastelladen eine weitere Konkurrenz. Hält er das aus? Oder ist das der nächste Leerstand? Was ist mit den Jugendlichen, die modebewusst einkaufen möchten? Nicht eine der angesagten Ketten ist in Mettmann zu finden. Zu lesen war, dass der Betreiber der Galerie einen Umbau der Außenfassade mit der Rücknahme der Netztrennung in Verbindung bringt. Gerade die Galerie liegt perfekt, um potentielle Kunden anzulocken, bei Unterlassung schadet er sich nur selbst. Zudem wird erneut die Chance vertan, eine direkte Verbindung in das Nachbargebäude zur Löwenapotheke herzustellen. Bereits früher wurde dieser 'kurze Weg', damals zu Karstadt, sehr gerne genommen. Schade. Es hätte eine Win-Win-Situation werden können. Diese Entscheidung ist weder kunden- noch händlerfreundlich. Doch das Leben bringt Veränderungen mit sich, sonst wären wir noch Neandertaler."
Gabriele Bothe, Mettmann
Hinweis
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