Immer mehr wegen Übergewicht in NRW-Krankenhäusern

Mettmann · Starkes Übergewicht — letzter Ausweg Operation: Immer mehr Patienten aus NRW müssen in Krankenhäusern vollstationär behandelt werden. In nur acht Jahren stieg ihre Zahl um 163 Prozent. Mehr als 3.700 Mal erfolgte 2013 eine Klinikaufnahme wegen Adipositas oder sonstiger Überernährung.

Im Jahr 2005 waren es gerade einmal 1.414. Das berichtet die Krankenkasse DAK-Gesundheit in Nordrhein-Westfalen mit Hinweis auf aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts.

In den meisten Fällen unterziehen sich die Adipositas-Patienten einer Magen-Operation. Hierbei wird der Magen verkleinert oder ein Magen-Bypass gelegt. Fast zwei Drittel aller Klinikaufenthalte von stark Übergewichtigen kommen so zustande, das ergeben aktuelle Daten der DAK-Gesundheit Die übrigen Fälle beruhen auf der Behandlung des Schlafapnoesyndroms sowie verschiedener Stoffwechselerkrankungen. Die steigende Zahl adipöser Krankenhauspatienten schlägt sich auch in erhöhten Ausgaben nieder. Nach internen Zahlen der Krankenkasse stiegen die Kosten in NRW von 474.000 Euro im Jahr 2009 auf mehr als eine Million Euro im Jahr 2013.

Die Adipositas-Chirurgie ist entgegen der öffentlichen Wahrnehmung nicht als bequemer Weg zur Gewichtsreduzierung anzusehen. Magen-Operationen stellen laut Experten der DAK-Gesundheit nach wie vor einen schweren Eingriff dar. Daher wird die Adipositas-Chirurgie von der Krankenkasse nur als eine von mehreren Therapieformen betrachtet. "Magen-OPs sollten daher nur vorgenommen werden, wenn alle anderen Therapiemethoden ausgeschöpft sind", sagt Hans-Werner Veen, Landeschef der DAK-Gesundheit in Nordrhein-Westfalen. Mit einer Magen-OP allein sei es zudem nicht getan, warnt Veen vor überzogenen Erwartungen. Wirklich erfolgreich könne eine Operation nur sein, wenn der Patient sein Verhalten langfristig umstelle.
Um einen nachhaltigen und nicht nur kurzfristigen Gewichtsverlust zu erreichen, sind Sport, Bewegung und gesunde Ernährung unerlässlich. "Gesundheit hat auch mit vorausschauender Lebensführung zu tun", sagt Veen. "Denn wer etwas für die eigene Fitness tut, erhöht seine Chancen, gesund zu bleiben oder gesund zu werden." Mehr unter www.dak.de/mobilis.

(Schaufenster Mettmann)