Notfallseelsorge im Kreis Mettmann Da sein und nah sein

Mettmann · Ein Jahr arbeitet die Notfallseelsorge im Kreis Mettmann bereits unter ökumenischer Flagge.

Koordinator Jürgen Draht, Ehrenamtlerin Hildegard Krause, Superintendant Frank Weber und Koordinator Guido Boes (v.li.) laden gemeinsam zum Infostand am kommenden Samstag auf den Jubiläumsplatz ein.

Foto: tb

2018 haben sich die Evangelischen Kirchenkreise Düsseldorf- Mettmann, Niederberg, Leverkusen und das katholische Kreisdekanat Mettmann zusammengeschlossen und somit gemeinsam mit dem Kreis Mettmann gesicherte Strukturen für Betreuung und Einsatzkräfte geschaffen. Dabei ist die Notfallseelsorge bereits seit 1997 im Kirchenkreis angesiedelt. 2001 wurde der Einsatz durch hauptamtliche Mitarbeiter unterstützt. „Seitdem hat die Akzeptanz stark zugenommen“, ist sich Jürgen Draht sicher.

Der Koordinator des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf- Mettmann sieht sich einem gut funktionierenden Netzwerk gegenübergestellt. Rund 50 ehrenamtliche und weitere hauptamtliche Kräfte konnten allein im Jahr 2018 189 Einsätze betreuen. Polizei, aber auch Mitarbeiter der Kreisleitstelle und der örtlichen Sanitäts- und Rettungsdienste, rufen immer öfter Vertreter der Notfallseelsorger zu Einsätzen dazu. „Suizid, Gewaltverbrechen, Verkehrsunfälle und das Überbringen von Todesnachrichten kommen am häufigsten vor“, weiß der Koordinator des Katholischen Kreisdekanats Guido Boes. „Der Überbringer der Todesnachrichten ist natürlich noch immer die Polizei, aber wir begleiten die Einsatzkräfte und sind für die Hinterbliebenen da.“ Hildegard Krause musste den Dienst der Notfallseelsorge selbst einmal in Anspruch nehmen. Seitdem ist sie ehrenamtlich als eben solche tätig.

„Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und wollte diese Hilfe weitergeben“, berichtet sie. Seit 2011 unterstützt Hildegard Krause das Team, nimmt heute drei bis vier Einsätze im Quartal wahr. „Man kann die Menschen bei einer solchen Nachricht nicht immer trösten, aber wir können Halt und Orientierung bieten“, ist sich die Ehrenamtlerin sicher. Dass es mit der Zeit einfacher wird, aber trotzdem kein Dienst wie der andere ist, gibt sie ehrlicherweise zu. Welche Erfahrungen die Einsatzkräfte in den vergangenen Jahren gemacht haben und in welchen Bereichen die Notfallseelsorge überhaupt notwendig ist, können Interessierte am kommenden Samstag an einem Informationsstand am Jubiläumsplatz (Nähere Bäckerei) erfahren. In der Zeit von 9– 12 Uhr stehen ehrenamtliche und hauptamtliche Kräfte für Gespräche zur Verfügung.

Für die Besucher wartet neben einem interessanten Gespräch zum Aufgabengebiet der Notfallseelsorger auch eine kleine Überraschung. Info:Die Notfallseelsorge im Kreis Mettmann weist ein Jahresbudget von rund 230.000 Euro auf. 45.000 Euro fließen aus dem Topf des Kreises. Weitere Kosten werden unter anderem vom Erzbistum Köln übernommen.

(tb)