Mettmann - Deine Vereine Eine koreanische Kampfsportart unter japanischem Etikett

Mettmann · Wer Nippon hört, denkt an Judo und an Japan. Als Judoverein begann der Nippon Mettmann e.V. vor 47 Jahren auch, aber dann kam Taekwondo hinzu und blieb als einzige Kampfsportart im Verein übrig.

Suchen Unsterstützung: Die koreanischen Kampfsport betreibenden, Japan im Namen tragenden Vereinsmitglieder von Nippon Mettmann.

Foto: Schaufenster Mettmann/Nicole Gehring

Eigentlich wäre beim Verein ein Namenswechsel fällig, denn Nippon bedeutet Japan, wenn die meisten Japaner heute auch eher Nihon sagen, aber im Judosport führen immer noch viele Vereine „Nippon“ im Namen. Als Judoverein ist der „Nippon Mettmann e.V.“ 1972 auch gegründet worden und hatte vor vielen Jahren als solcher auch ein respektables Ansehen. In den Hochzeiten hatte der Verein 250 Mitglieder. Die koreanische Sportart Taekwondo kam erst später hinzu und ist inzwischen die einzige Kampfsportart, die im Verein noch praktiziert wird. Dass der Verein, zumindest vorerst, dennoch von einem Namenswechsel absieht, hat gute Gründe.

In drei Jahren kann der „Nippon Mettmann e.V.“ sein 50-jähriges Jubiläum feiern, hat aber gerade harte Zeiten hinter sich und startet erst wieder neu durch. Über die Jahre litt der Verein an Mitgliederschwund, das Interesse an Judo ließ stark nach und so wurde die Sportart schließlich im Verein aufgegeben. Übrig blieb Taekwondo. Mit weniger Mitgliedern war auch die Vereinskasse nicht mehr so gut gefüllt, wie in früheren Zeiten, sodass der Verein sich schließlich auch räumlich neu orientieren musste. Niemand hat in dieser Zeit neue Mitglieder geworben, weil man sich erst einmal neu aufstellen musste.

„Wir haben tatsächlich auch überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre den Verein umzubenennen, aber das hätte Kosten und Aufwand mit einer Änderung im Vereinsregister zur Folge gehabt“, erklärt Volker Sacré, seit anderthalb Jahren Vorstandsvorsitzender. Er und seine Vorstandskollegen kümmern sich heute unentgeltlich und ohne Aufwandsentschädigung um den Verein, wollen ihn wieder nach vorn bringen. Die Veränderungen im Verein brachten in der Vergangenheit einen mehrfachen Trainingsortswechsel mit sich. Trainiert wird inzwischen zweimal wöchentlich in der Turnhalle Goethestraße. Montags von 20 bis 21.30 Uhr ist Techniktraining. Donnerstags wird im gleichen Zeitrahmen Kampftraining durchgeführt.

Der Altersdurchschnitt der Vereinsmitglieder liegt bei etwa 40 Jahren. Das jüngste Mitglied ist 30 Jahre alt und Schriftführerin im Verein, das älteste Mitglied wird 70 Jahre. Der Verein ist breitensportorientiert, nimmt nicht an Wettkämpfen teil, bietet aber jedem Mitglied, dass sich die Teilnahme an Wettkämpfen wünscht mit der vorhandenen Erfahrung eine optimale Vorbereitung, denn die derzeitigen Vereinsmitglieder sind zehn Jahre oder länger im Verein. Die Mitglieder bereiten sich im Training auf die jeweilige Prüfung für den nächsthöheren Gürtel oder Dan vor. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen, vom Metzger über den Gärtner und Frisör bis hin zum Lehrer oder Heilpraktiker treffen hier alle aufeinander und bilden im Training eine Einheit. Für die Mitglieder steht der Spaß am gemeinsamen Sport im Vordergrund und so gibt es an jedem letzten Trainingstag vor den Sommerferien oder Winterferien ein Fußballspiel der „Dan-Träger“ gegen die „Buntgürtel“ (zu erreichende Ränge im Taekwondo), bei dem nicht unbedingt die Dan-Träger gewinnen.

Nachdem sich der Verein nun wieder ganz neu aufgestellt hat, freut man sich auf neue Mitglieder. Gern auch auf jüngere Taekwondo-Begeisterte ab 16 Jahre, die ernsthaft interessiert sind, verbindlich am regelmäßigen Training teilzunehmen. Sie könnten von der Erfahrung der Trainingspartner profitieren und sich in der kleinen Gruppe schneller weiterentwickeln, als das in größeren Einheiten möglich wäre. Und frei nach dem geflügelten Wort „Es prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht was Besseres findet“, bietet der Nippon Mettmann e.V. einen kostenlosen Schnuppermonat, in dem junge, junggebliebene, aber durchaus auch nicht mehr ganz so junge Taekwondo-Interessierte einfach ausprobieren können, ob das „ihr Sport“ ist. Wer dann „ja sagt“, sollte die Bindung aber bei allem Spaß am Sport auch so ernst nehmen, dass er oder sie regelmäßig zum Training kommt, denn dort wartet in der Regel ein Trainingspartner, der gerade im Kampftraining vom gegenüber abhängt, um trainieren zu können.

Lust auf Taekwondo bekommen? Kontaktdaten und eine Fotogalerie mit Eindrücken vom Training sind auf www.nippon-mettmann.de zu finden.