Grüne und Umweltverbände einig: Naturschutz im Kreis stärken Tour de France: Neandertal könnte durch Zuschauermassen geschädigt werden

Kreis · Ob Tour de France im Neandertal, Landesentwicklungsplan oder Klima- und Freiflächenschutz im Kreis Mettmann - die Umweltschutzverbände im Kreis und die Grüne-Kreistagsfraktion sind sich weitgehend einig: Die natürlichen Lebensgrundlagen und ökologische Vielfalt im Kreis Mettmann müssen gestärkt werden.

Die Grüne-Kreistagsfraktion hatte die Kreisumweltverbände zum Meinungsaustausch über den Umwelt- und Naturschutz im Kreisgebiet ins Kreishaus eingeladen.

Foto: Norbert Stapper

Kreisvertreter des Bund für Umwelt und Naturschutz, des Naturschutzbund und der Faunistisch-Floristische Arbeitsgemeinschaft waren auf Einladung der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ins Kreishaus gekommen, um aktuelle Themen des Natur- und Umweltschutzes im Kreisgebiet zu beraten. Der Meinungsaustausch wird künftig regelmäßig stattfinden.

Einen Schwerpunkt bildete die Einschätzung der aktuell geplanten Route der Tour de France durch das Neandertal. Entgegen der Vermarktungseuphorie einiger Städte und des Landrats weisen die Umweltschützer auf die Gefahr hin, dass das Naturschutzgebiet Neandertal durch große Zuschauermengen geschädigt werden könnte. Daher setzen sie sich gemeinsam mit den Grünen für eine frühzeitig Einbindung in die Planungen ein, um die Interessen der Natur im Neandertal einzubringen und so in den weiteren Planungen gleichberechtigt abzuwägen.

Große Übereinstimmung bestand auch bei der Einschätzung der aktuellen Version des Landesentwicklungsplans. In den abgegebenen Stellungnahmen der Umweltverbände und der Grünen-Kreistagsfraktion an die Bezirksregierung wird die Befürchtung deutlich, dass wesentliche Grundlagen des Klima- und Naturschutzes vom verbindlichen Ziel zum Grundsatz herabgestuft werden und damit vor Ort in den Kommunen unverbindlich sind. Davon betroffen ist etwa die Aufgabe des Ziels, das Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2020 auf 5 Hektar täglich zu begrenzen. Auch der Vorrang der innenstädtischen Flächenentwicklung vor der Bebauung von Freiflächen im Außenbereich wird vom Ziel zum Grundsatz herabgestuft und damit aufgeweicht. Die Kreis-Grünen werden die Kritik über ihre Vertreter in den Regionalrat, die Bezirksregierung sowie parteiinterne Landesgremien einbringen.

Schließlich setzen sich Naturschützer und Grüne gemeinsam dafür ein, den Landschaftsschutz und die aktuelle Flüchtlingssituation nicht gegeneinander auszuspielen. Entgegen der Ansiedlung auf Freiflächen im städtischen Außenbereich soll der Soziale Wohnungsbau in den Innenstädten unterstützt werden. Das stärkt sowohl den Freiflächenerhalt als auch die gesellschaftliche Integration.