Kreis Mettmann und Kirchen treffen Vereinbarung Landrat Hendele verspricht mehr Geld für die Notfallseelsorge

Mettmann · Die hohe Bedeutung der Notfallseelsorge im Kreis Mettmann hat Landrat Thomas Hendele jetzt noch einmal betont. Mehr noch, mit einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung hat der Kreis die Zusammenarbeit mit den Seelsorgern als Träger des Rettungsdienstes nun rückwirkend zum 1. Januar neu definiert.

Die Arbeit der Notfallseelsorger künftig ausreichend finanziert zu wissen, ist ein großes Anliegen von Landrat Thomas Hendele (mitte), der gemeinsam mit Vertretern der verantwortlichen Einrichtungen die neuen Rahmenbedingungen unterschreibt.

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Gemeinsam mit den Vertretern der Kirchenkreise Leverkusen, Niederberg und Düsseldorf-Mettmann unterzeichnete Hendele am Donnerstag offiziell die neuen Rahmenbedingungen für die künftige Notfallseelsorgearbeit. Waren es in den letzten Jahren noch rund 10.000 Euro Bezuschussung von Seiten des Kreises Mettmann, dürfen die verantwortlichen Stellen, die Evangelischen Kirchenkreise sowie des katholische Kreisdekanat, künftig mit rund 45.000 Euro rechnen. "Wir sind dankbar, dass unsere Arbeit in dieser Form gewürdigt wird und wir sicher sein können, dass unser Bedarf auch künftig finanziell abgedeckt ist", sagt Anne de Wendt. Die ehrenamtliche Notfallseelsorgerin ist sich sicher, dass die Gelder auch zur Erleichterung der Arbeit beitragen. "Wir haben seit einiger Zeit einen Notfallbus sowie eigene Räume, in denen wir Menschen betreuen können. Es ist hilfreich zu wissen, dass uns diese Dinge auch künftig zur Verfügung stehen."

Dass nicht allein das Geld die Arbeit der rund 40 Ehrenamtler im Kreis ausmacht, weiß auch Wolfhard Günther. Der Assessor des Kirchenkreises Niederberg gab zu bedenken, dass das Engagement jedes einzelnen Notfallseelsorgers nicht mir Euros aufzuwiegen sei.

Seit eineinhalb Jahren organisieren die Evangelischen Kirchenkreise und das katholische Kreisdekanat unter Federführung des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann die Notfallsorge gemeinschaftlich. Den ersten Anstoß lieferte vor Jahren jedoch der Kirchenkreis Düsseldorf- Mettmann. Dieser richtete nicht nur eine Pfarrstelle für die Notfallseelsorge ein, sondern gründete in den Folgejahren zudem die "Stiftung Notfallseelsorge", um die Durchführung der Aufgaben hinreichend finanziell abgesichert zu wissen.

Bis zu 150 Einsätze zählen die Einsatzkräfte durchschnittlich im Jahr. "Wir befinden uns im dicht besiedeltsten Landkreis. Es ist nur verständlich, dass in diesem Einsatzgebiet vermehrt Probleme und Nöte aufkommen. Es ist erfreulich zu beobachten, wie die Notfallseelsorge mit den Jahren stetig gewachsen ist", erläutert Frank Weber, Superintendant des Kirchenkreises Düsseldof-Mettmann.

Zu der Arbeit der Notfallseelsorger gehört nicht nur die Betreuung von Betroffenen und Angehörigen, auch die die Beratung, Betreuung und Begleitung von Einsatzkräften ist seit Jahren fest in der Seelsorgearbeit verankert. Einmal im Jahr bildet der Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann neue Notfallseelsorger aus. In einem mehrwöchigen Seminar lernen die Anwärter mit Menschen in Ausnahmesituationen umzugehen.

"Ich freue mich sehr, dass die Unterstützung durch den Kreis weiter ausgebaut wird, hoffe jedoch, dass die Vereinbarung möglichst selten zum Tragen kommt", so Hendeles abschließender Wunsch. "Jedes Ausrücken ist unmittelbar mit einer Katastrophe verbunden."

(Schaufenster Mettmann/TB)