Öffentliche Diskussionsveranstaltung des Landschaftsbeirates Invasive Pflanzen- und Tierarten
Kreis · In Deutschland lebt eine erhebliche Anzahl von Pflanzen und Tierarten, die ursprünglich nicht hier beheimatet gewesen und durch menschliche Einflüsse hergekommen sind.
Diese werden als Neophyten und Neozoen bezeichnet, sofern sie nach der Entdeckung Amerikas 1492 zu uns gekommen sind. Verschiedene dieser Arten haben sich unter den hiesigen Umweltbedingungen so gut entwickeln können, so dass sie hier nicht nur beständig vorkommen (ca. 250 Tier- und 400 Pflanzenarten), sondern sogar hohe Konkurrenzkraft besitzen und dadurch einheimische Tier- und Pflanzenarten verdrängen können. Im Vokabular des Naturschutzes werden diese als invasive Arten bezeichnet. Das Bundesamt für Naturschutz geht derzeit von rund 40 invasiven Pflanzen- und einer weitaus größeren Anzahl von entsprechenden Tierarten aus. Invasive Arten sind unter ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten als problematisch anzusehen. Ökologisch bedenklich ist die Verdrängung einheimischer Arten und Lebensräumen, ökonomische Schäden werden jährlich mit 12 Milliarden nach einer EU-Studie angegeben und in gesundheitlicher Hinsicht sind Reaktionen auf giftige und Allergien auslösende Inhaltsstoffe zu erkennen.
Am Mittwoch, 18. November, lädt der Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann alle interessierten Bürger zu einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ein. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautet "Invasive Arten von Pflanzen und Tieren — Veränderungen der Artenzusammensetzung durch menschliches Zutun".
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Landschaftsbeirates, Dr. Alfred Bruckhaus, wird Dr. Bodo Maria Möseler, Botaniker an der Universität Bonn, über Veränderungen der Artenzusammensetzung bei Pflanzen referieren. Anschließend informiert Dr. Andre Hamm, Zoologe an der Universität Bonn, in einem Vortrag über Veränderungen der Artenzusammensetzung bei Tieren.
Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit zur offenen Diskussion. Der Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises besteht aus 16 ehrenamtlichen Mitgliedern und hat bereits verschiedene Diskussionsveranstaltungen mit großer Resonanz durchgeführt. Auch mit der jetzigen Veranstaltung will sich der Landschaftsbeirat unmittelbar an die Bevölkerung wenden, weil es zu seinen Aufgaben als unabhängige Vertretung der Belange von Natur- und Landschaftsschutz gehört, der Öffentlichkeit die Ziele und Absichten von Landschaftspflege und Naturschutz zu vermitteln. Beginn der Veranstaltung im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Mettmann (Düsseldorfer Str. 26) ist um 19 Uhr.