Eine Zeitzeugin berichtet über Unrecht und Verfolgung in der DDR
Mettmann · Die Weigerung, der SED beizutreten, brachte Familie Labahn ins Visier der DDR-Staatssicherheit. Beim Bürgerstammtisch des Bürgervereins Metzkausen am Dienstag, 4. Dezember, berichtet Regina Labahn über Verfolgung, Verhaftung und Verzweiflung, weil nach der Ausweisung ihre drei Kinder in der DDR zurückbleiben mussten.
Wie allgegenwärtig Unrecht und Unterdrückung in der DDR waren, zeigt die Lebensgeschichte von Regina Labahn. Als Karl-Heinz Labahn es ablehnte, SED-Mitglied zu werden, begann für die junge fünfköpfige Familie ein Leidensweg. Ein Ausreiseantrag führte erst zur Verhaftung und schließlich zur Verurteilung wegen "Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit". Die Kinder kamen ins Heim, Regina Labahn musste 1984 ins gefürchtete Frauenzuchthaus Hoheneck. Unbeachtete von der Öffentlichkeit nahmen dort Erniedrigung und Schikane ein unmenschliches Maß an.
Beim 186. Bürgerstammtisch des Bürgervereins Metzkausen berichtet Regina Labahn am 4. Dezember um 19:30 Uhr im Ratskeller über das Leben in der DDR-Diktatur, was sie in Hoheneck erleiden musste und über den Schock, dass die sofortige Ausreise 1986 damit verbunden war, dass ihre drei Kinder in der DDR bleiben mussten.
Als Zeitzeugin steht Regina Labahn stellvertretend für die 200.000 bis 300.000 politischen Gefangenen in der DDR. Genaue Statistiken gibt es nicht. Ihre Schilderungen zeigen, was allen drohte, die sich nicht mit dem DDR-Regime arrangieren wollten.
Wie sah der Alltag in Hoheneck aus? Wie kam es zur Freilassung? Was passierte nach dem Mauerfall? Das sind Fragen für den Bürgerstammtisch am 4. Dezember.
Der Bürgerstammtisch des Bürgervereins Metzkausen steht allen Einwohnern und Mitgliedern offen. Er findet stets am ersten Dienstag eines Monats statt.
Info:
Dienstag, 4. Dezember 2018
19:30 Uhr
Ratskeller/ Wollenhausweg 1